Wir über uns




Die Wilde Gärtnerei versteht sich als Selbstversorgungs-Biotop und Gärtnerhof im stetigen Wandel. Wir betreiben Gemüseanbau und Landwirtschaft mit regenerativem und humusaufbauendem Ansatz in Zusammenarbeit mit den milliarden Mikro-Organismen, angefangen mit der eigenen Komposterdeherstellung und Jungpflanzenanzucht, und vermarkten unsere ausschließlich pflanzlichen Erzeugnisse über Wochenmärkte. Wir sind eine Vollsortiment-Gärtnerei, mit Schwerpunkt in Salaten und in ganzjährigem Angebot, sowie in der angebotsorientierten Verarbeitung und Einmachen unserer eigenen Erzeugnisse.

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Die Wilde Gärtnerei wurde im Jahr 2008 als kleiner Gemüsebaumischbetrieb mit Bestrebungen zur Selbstversorgung in Rüdnitz gegründet. Seit 2010 wird der Hof an der Bernauer Straße, am Ortseingang von Rüdnitz, 35 kilometer von Berlin entfernt, aufgebaut. Seitdem hat sich unsere Lebensmittelproduktion gut etabliert und versorgt zur Zeit neben uns selbst zwei Wochenmärkte und einen Selbstbedienungs-Hofladen. Solidarische Landwirtschaft haben wir im etwas größeren Stil 2012-2022 betrieben, momentan ist ein Solawi-Kern noch lebendig und auch offen für neue hungrige Solawiseelen. Die uns stets besuchenden vielen wissbegierigen Menschen haben dazu beigetragen, dass aus der ursprünglichen Produktionsstätte eine Lernstätte für Gemüsebau und Selbstversorgung geworden ist. Der Hof wird getragen und stetig inspiriert von all unseren Gästen und so ändern sich auch die Projektziele als unsere Reise sich voranschreitet; auch jetzt gibt es viele neue Pläne, Wünsche und Ideen für die Weiterentwicklung des Hofprojektes.

Unsere Lebensmittelproduktion hat seinen Anfang in der zum Teil eigenen Gewinnung von Saatgut und einer eigenen Jungpflanzenaufzucht in unbeheizten bzw. ausschließlich mit Holz beheizten Gewächshäusern. Dies passiert stets mit samenfesten, nachbaufähigen Sorten. Ausgehend von Wildobst- und Wildkräutersammlungen und Gemüsebau streben wir an, eine ganzjährige Vollversorgung mit Lebensmitteln aufrechtzuerhalten. Die Anbaufläche hat sich von den anfänglichen 3500 Quadratmetern auf die jetzigen 6 Hektar erhöht, wobei viele Felderstreifen immer zwischendurch ruhen können. Momentan bauen wir zwischen 100 und 150 verschiedene Gemüsesorten an, ernten weiterhin Obst und Kräuter aus Wildsammlung und bauen auch Getreide an. Unsere derzeitige Hauptfruchtfolge ist: Kartoffeln, Kohl, Leguminosen, Mais, Wurzelgemüse, Wintergetreide - dazwischen immer eine abfrierende bzw. überwinternde Gründüngung.

Neben der Versorgung mit Lebensmitteln ist das Hauptziel für uns die Erhaltung bzw. Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Dies wollen wir unter anderem durch die Fruchtfolge, eine angestrebte ständige Bodenbedeckung, und die Kompostierung der Lebensmittelrohstoffe erreichen. Wir produzieren eigene Komposterde für den Garten, für die Ackerflächen und für die Jungpflanzenanzucht, unter anderem mit Hilfe von Biokohle (Stichwort „Terra Preta“) und Tiermist (stammend aus benachbarten Betrieben). 
 
Unser Anbau ist seit eh und je selbstgestaltet-innovativ-organisch, mal auch ein paar Jahre durch ein Bio-Zertifizierungsverfahren begleitet, aber dann auch wieder Rückkehr in Selbstverantwortung – jetzt wollen wir uns wieder zertifizieren lassen, damit unsere Saatgutarbeit mit Kultursaat e.V. Früchte in die Welt tragen kann. Wir freuen uns Teil des biologisch-dynamischen Demeter-Netzwerkes zu sein und uns nicht mehr als eine alleinige Insel für sich zu sehen. Im 2024 sind wir mit dem offiziellen Umstellungsprozess durch.
 
Unsere gesamten Einnahmen stammen aus dem Verkauf der Lebensmittel: wir verzichten auf staatliche Agrar-Subventionierung; unsere Kunden können beim Einkaufen den Wert der Lebensmittel selbst festlegen und zwischen vier verschiedenen Preiskategorien wählen. Wir verstehen uns als ein Betrieb mit "Verantwortungseigentum": der Gewinn ist kein Selbstzweck und dient nicht einem Eigentümer, sondern ist ein Mittel zum Zweck und dient zur Erhaltung und Weiterentwicklung des Projektes; die auf dem Hof tätigen Menschen haben gemeinsam die Stimmrechte.
 
Momentan sind wir drei große und drei kleinere Hof-MitgestalterInnen. Wir freuen uns auf Zuwachs und wünschen uns, dass wir mittelfristig die Hofstelle erweitern können und die Hofinfrastruktur (weiter) ausbauen können um eine vielfältige Gemeinschaft aufbauen zu können.

Der Hof nutzt weitestgehend erneuerbare Energien: Zum Kochen und Heizen wird Brennholz aus dem eigenen Wald geholt. Der Rest des Energiebedarfes wird mit Strom aus den genossenschaftlich organisierten Elektrizitätswerken Schönau gedeckt. Die Wassergewinnung erfolgt über einen eigenen Brunnen. Beim Bauen wird besonders auf ökologisch nachhaltige Materialien (wie Holz, Stroh, Lehm) Wert gelegt.
 
Wir leben einerseits simpel (Komposttoilette, Holzheizung, Keller statt Kühlschrank, Besen statt Staubsauger) und andererseits mit angemessen moderner Technologie da wo es gebraucht wird. Wir stehen auf das Leben und lebensbejahende Gewohnheiten! Unser gemeinsamer Alltag ist tabak-, drogen- und alkoholfrei; unsere Küche ist vegan, vollwert und mit großem Rohkostanteil. 
 
Weisheiten und Praktiken aus der Wissenschaft des Yogas prägen den Hof seit vielen Jahren. Ab 2022 findet auf dem Hof auch Unterricht vom Klassischen Hatha Yoga statt.